Nahezu täglich lese ich in den einschlägigen Immobiliengruppen auf Facebook, wie Junginvestoren ihre neuesten Immobilien-Entdeckungen zur Diskussion stellen. Da werden Wohnungen, ganze Mehrfamilienhäuser oder sogar Wohn-/Geschäftshäuser in C-Lagen mit Mietrenditen zwischen 6 bis 8 % und einer möglichen Vollfinanzierung vorgestellt.
Warum ich solche Immobilien als Buy & Hold Objekte mit diesen Kennzahlen niemals kaufen würde und ich das sogar für gefährlich halte, erzähle ich euch hier. Darüber hinaus werde ich euch meine Kennzahlen für einen Immobilienkauf nennen und wie ich diese genau berechne.
Die Überschlagsrechnung für neutralen Cashflow
Um es vorwegzunehmen: für die grobe Überschlagsrechnung sind etwa 6 % Bruttomietrendite notwendig, um bei einer 100%-Finanzierung eine schwarze Cashflow-Null zu erhalten. Denn neben der Finanzierung, die zur Zeit etwa 4 % an Kapitaldienst (2 % Tilgung + 2 % Zinsen) von der Rendite auffrisst, werden noch ca. 1 % Instandhaltungs- und Mietausfallkosten und ca. 1 % Steuern (beim angenommenen Spitzensteuersatz) fällig.
Natürlich sind Instandhaltungs- und Mietausfallkosten erst einmal fiktive Werte, jedoch sollte man diese stets einkalkulieren, weil irgendwann nun mal die Heizung, das Dach oder sonst ein Gewerk fällig wird und man auch in A-Lage kurzfristigen Leerstand (z.B. bei Sanierung der Wohnung) haben kann. Und da wir ein Investment im Ganzen sehen sollten, also neben den Erträgen auch alle Kosten, macht es Sinn hier Werte anzusetzen, die aus vielzähliger Erfahrung entstanden sind und kalkulatorisch in die Rechnung einfließen sollten.
Ob man nun z.B. 10-15 € pro qm pro Jahr für die Instandhaltung und 3 – 5 % der Jahresbruttomiete für Mietausfälle kalkuliert oder lieber gleich 20 – 30 % der Nettokaltmiete für die gesamten Kosten abzieht, ist nach meiner Meinung reine Geschmackssache. In etwa kommen bei beiden Methoden ähnliche Beträge heraus.
Als Faustregel gilt, je länger an dem Objekt nichts mehr gemacht wurde und je kostenintensiver die kommenden Instandhaltungen sein werden, desto mehr sollte man dafür in der Renditeberechnung ansetzen. Bei Neubauten kann man durchaus sogar noch niedrigere Werte nehmen, weil die ersten wirklich größeren Posten wie Dach, Heizung, Bäder, Fassadensanierung, usw. voraussichtlich noch einige Jahre oder sogar Jahrzehnte auf sich warten lassen werden. Wichtig ist eben, dass man diese Kosten überhaupt kalkulatorisch erfasst, denn früher oder später werden sie sehr real werden.
Was auch oft vergessen wird, ist das Ansetzen der Steuern bei der Renditeberechnung. Ich würde sogar behaupten, dass etwa 80 % aller Neulinge dies vernachlässigen, so zumindest meine Beobachtung, wenn ich die Diskussionen in einschlägigen Gruppen und Foren verfolge. Das kann durchaus fatale Folgen haben und eine Immobilie somit von positivem Cashflow in den negativen Bereich abrutschen lassen.
Warum ich 6 – 8 % Bruttomietrendite für zu wenig halte
Faktor 12,5 ist im Kehrwert 8 % Mietrendite. Das hört sich erst einmal gar nicht so schlecht an. Schließlich sind das weit mehr Prozente, als man zur Zeit auf den Sparkonten dieser Republik erhält. Wer jedoch meinen vorherigen Abschnitt gelesen hat, wird sofort und zu recht anmerken, dass die ersten 6 Prozentpunkte für den Unterhalt und für sonstige Kosten der Immobilie bestimmt sein sollten.
Also beginnt die „wahre Rendite“ (positiver Cashflow) erst ab dem 6. Prozentpunkt an zu zählen. So zumindest, wenn nichts Gravierendes schief geht. Aber was soll schon schief gehen, schließlich schrieb ich ja oben, dass die Kosten in den 6 % bereits einkalkuliert wären? Das stimmt grundsätzlich auch, jedoch gibt es auch hierbei Ausnahmen.
Wenn man z.B. auf einen Nichtzahler trifft, der mit allen Wassern gewaschen ist bzw. über Prozesskostenhilfe einen Anwalt mit der Sache betraut, wird es meistens richtig teuer, weil die Rechtslage in Deutschland so aussieht, dass der Vermieter ganz strenge Vorgaben hat, um einen solchen Mieter aus der Wohnung zu bekommen. Bei den besonders hartnäckigen kann eine Zwangsräumung schon mal zwischen 6 Monaten und über einem Jahr dauern. In dieser Zeit hat man u.U. nicht nur die komplette Miete verloren, sondern muss auch die gesamten Anwalts- und/oder Gerichtskosten bezahlen. Das kann ganz schnell fünfstellige Beträge nach sich ziehen und so manchen Anfänger in Liquiditätsengpässe treiben.
Jetzt wird der eine oder andere sagen, dass es hierbei doch egal wäre, ob man nun 6, 8 oder vielleicht 10 % Rendite einfährt. Am Anfang wird man bei allen drei Renditen keine fünfstelligen Summen auffangen können, zumindest nicht aus den Rücklagen der Mieteinnahmen. Ja, da würde ich vollkommen zustimmen. Darum geht es mir aber auch nicht primär. In erster Linie geht es doch darum, dass man für solche außergewöhnlichen Zustände nie genügend Rücklagen kalkulieren kann. Das deckt das reguläre Mietausfallwagnis nicht mal im Ansatz ab.
Wenn man für eine Wohnung, die eine Jahresbruttomiete i.H.v. 7500 € einbringt, 5 % Mietausfallwagnis kalkuliert, dann wären das gerade einmal 375 € pro Jahr. Wenn man nun den beschriebenen oberen Fall hat, dann hat man für Mietausfall innerhalb eines Jahres also 375 € zurückgelegt, aber zeitgleich einen Mietverlust in Höhe von 7500 €. Das hieße, man müsste 20 Jahre nur alleine für solch einen Fall ansparen. Zeitgleich darf aber diese Wohnung, außerhalb des oberen Falles, keinen Monat leer stehen, denn sonst würde auch diese Rechnung nicht aufgehen. Die Kosten für Gericht und Anwalt rechne ich hier noch nicht mal mit ein. Daran sieht man eindeutig, dass diese Rücklage nicht für solche Sonderfälle bestimmt ist.
Jetzt will ich keinem Angst machen, ich möchte aber einigen die Augen öffnen, dass genau solche Fälle ein Vermieterrisiko darstellen, welches dieser aus seiner Mietrendite und nicht aus den Rücklagen begleichen muss, weil die Rücklagenbildung nahezu immer dafür unterdimensioniert ist.
Das gleiche gilt auch bei Messis, die nach Mietende (meistens geht auch das mit nicht gezahlten Mieten einher) eine zugemüllte Wohnung hinterlassen haben, die innerhalb der sonst zu erwartenden Lebenszeit einer Renovierung, komplett entmüllt und dann auch noch renoviert werden muss.
Wenn ich nun aber keine oder nur sehr geringe positive Überschüsse mit meiner Immobilie erwirtschafte, wird mich ein solcher Fall dazu treiben, dass ich Geld nachschießen muss und die Immobilie sich nicht von alleine trägt.
Habe ich nur einen solchen Fall in 10 Jahren, so genügt das in der Regel, dass ich bei Renditen von 6 – 8 % nicht in die Gewinnzone laufen werde.
Nun sagt sich der eine oder andere, dass man ja nicht nur eine Wohnung haben möchte, sondern deutlich mehr und dann hätte man natürlich auch eine breitere Streuung. Auch das stimmt natürlich. Wenn ich zehn Wohnungen habe und eine Wohnung davon muss mit dem obigen Szenario umgehen, dann habe ich einen deutlich früheren Break Even erreicht, als wenn ich nur eine Wohnung habe und genau bei dieser wäre der obige Sachverhalt. Aber das eigentliche Ziel ist es ja nicht kein Geld zu verlieren, sondern Geld mit dem Investment zu verdienen.
Und damit komme ich auch zum Ende dieses Abschnittes. Mir wäre das zu wenig Rendite für zu viel Risiko. Das Risiko, dass ein solches Szenario tatsächlich passiert, ist zwar sehr gering, aber trotzdem passiert es immer wieder. Besonders in Häusern, die man selber erst vor Kurzem gekauft hatte und die Mieter übernehmen musste. Da kann man als Vermieter noch so gut aufpassen und selektieren, aber solche Mieter kauft man sich eben mit ins Portfolio. Und genau dafür will ich für mich eine ansprechende Entschädigung haben. Wie diese aussieht, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.
Meine Immobilienkennzahlen
Kommen wir nun zu meinen Kennzahlen, nach denen ich meine Immobilien aussuche. Bevor ich loslege, möchte ich jedoch noch sagen, dass alle meine Aussagen nicht den Anspruch an unendlicher Weisheit haben, sondern lediglich meine Sichtweise der Dinge darstellen. Wenn jemand mit 7 oder 8 % an seinem Standort zufrieden ist, dann muss derjenige das für sich verantworten. Nun geht es aber los.
Ich halte nichts von pauschalen Kennzahlen wie Faktor im Bezug auf den nackten Kaufpreis oder Kaufpreis pro qm. Weiter oben habe ich zwar genau davon gesprochen, jedoch nur, damit ihr wisst, wovon ich spreche und es vergleichbar zu machen. Für meine eigenen Immobilien rechne ich ein wenig anders.
Jede meiner Immobilien muss 10 % Mietrendite erwirtschaften, jedoch nicht auf den Kaufpreis, sondern den Kaufpreis inklusive aller Kaufneben- und möglicher Sanierungskosten gerechnet, um das Haus einmal voll vermieten zu können. Man spricht in diesem Fall auch von Gesamtinvestitionskosten (GIK).
Das halte ich für essentiell und sehe solche pauschalen Berechnungen wie Kaufpreis geteilt durch Jahresnettokaltmiete (herkömmliche Faktorberechnung) oder Jahresnettokaltmiete geteilt durch Kaufpreis (herkömmliche Renditeberechnung) für sehr verzerrend. Denn wenn ich überspitzt gesagt eine Bruchbude zum rechnerischen Faktor 5 einkaufe, aber demnächst sowohl das Dach als auch die Heizung gemacht werden müssen und ich dafür einen hohen Geldbetrag investieren muss, um eine (weitere) Vermietbarkeit gewährleisten zu können, dann kann es schnell passieren, dass am Ende ein Faktor jenseits von 15 herauskommt und die Immobilie somit gar nicht rentabel ist.
Wenn einzelne Wohnungen nicht vermietet sind, so kalkuliere ich für diese die Sanierungskosten (wenn notwendig) und anschließend den marktüblichen und nachhaltigen Mietpreis. Selbst wenn ich vorhabe eine Spezialvermietung (WG, Kurzzeitvermietung, möblierte Wohnung, usw.) durchzuführen, kalkuliere ich die Rentabilität für das jeweilige Objekt immer auf Grundlage der nachhaltig erzielbaren Normalmieten. Nur so kann ich weiteres Risiko, wenn z.B. die spezielle Form einer Vermietung vielleicht nicht mehr funktioniert (z.B. weil es verboten wird oder der Bedarf sich geändert hat), minimieren.
Leider machen das viele Anfänger genau anders herum. Sie bekommen irgendeinen Kaufpreis genannt und suchen dann nach einer Möglichkeit, um das Objekt einigermaßen rentabel zu machen und dieses auf Grundlage dieser Berechnung kaufen zu können. Das ist ja auch nicht immer falsch, jedoch artet das meistens in wilden Milchmädchenrechnungen mit Verlust jeglicher Realität aus. Man sollte sich stets der Risiken bewusst sein.
Oder es werden Objekte mit stark überzogenen Mieten zu höheren Preisen angeboten und besonders Anfänger lassen sich von der vermeidlich guten Rendite blenden. Das ist im Übrigen eine gängige Masche von abgezockten Eigentümern.
Ich werde ab und zu gefragt, warum ich denn auch die Kaufnebenkosten in meine Renditeberechnung einfließen lasse. Ehrlich gesagt fällt mir kein einziger plausibler Grund ein es nicht zu tun. Denn die Kaufnebenkosten sind nicht immer gleich aber ich muss sie immer bezahlen. Ich kaufe in zwei Bundesländern mit verschiedenen Grunderwerbsteuersätzen. Manchmal muss man den Makler bezahlen und manchmal kauft man von Privat. Und das muss ich in meine Rentabilitätsberechnung aufnehmen. Denn bei einem beispielhaften Kaufpreis von 500.000 € können einen Unterschied von 1,5 Prozentpunkten bei der Grunderwerbsteuer 7500 € ausmachen. Bei einem Maklerauftrag ist das noch gravierender, weil es sich dann bis zu einen hohen einstelligen Prozentbetrag unterscheiden kann. Wenn ich bei einem Objekt 5,95 % Maklercourtage bezahlen muss und bei einem anderen Vergleichsobjekt nicht, dann sind das auf Grundlage des oberen Kaufpreises ein Unterschied von fast 30.000 €. Und solche Kosten muss ich meiner Meinung nach zwingend in die Kalkulation für die Rentabilität einbeziehen. Und genau das macht die normale Faktorberechnung (Kaufpreis/Jahresnettokaltmiete) oder Mietrenditeberechnung (Jahresnettokaltmiete/Kaufpreis) eben nicht.
Fazit zu Mietrenditen
Ich weiß jetzt schon, was sich viele denken werden, wenn sie meinen Artikel lesen: „Wo soll ich bitte heute noch eine Rendite von 10 % herbekommen und dann auch noch unter Einbeziehung der Kaufneben- und Sanierungskosten?“ Auf diese Frage gebe ich immer die selbe Antwort, nämlich „wenn man keine Objekte findet, die in das Suchprofil passen, dann darf man eben keine Objekte kaufen“. Das ist ganz einfach, auch wenn es manchen schwer fällt zu verstehen.
Blinder Aktionismus hat noch nie wirklich geholfen. Und ein schlechtes Investment ist eben nicht besser als kein Investment. Denn mit einem schlechten Investment gehe ich im schlimmsten Fall pleite. Wenn ich mein Geld nicht investiere, dann nagt nur die Inflation an einem Teil meiner Ersparnisse. Mal davon abgesehen, gibt es noch mehr Möglichkeiten, als sein Geld in Immobilien anzulegen.
Ich weiß, dass ich mit diesem Artikel sehr wahrscheinlich auf einige Schlippse treten werde. Viele Anfänger, die heute noch Immobilien kaufen, haben eben genau diese niedrigen Renditen eingekauft und kennen eventuell die Risiken nicht im vollen Ausmaß.
Viele wissen gar nicht, dass es solche niedrigen Renditen nicht schon immer gegeben hatte. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren z.B. in Berlin Mietrenditen von etwa 10 % nichts Ungewöhnliches. Heute bekommt man dort mit viel Glück 5 %, wobei 3 – 4 % zum Standard geworden sind. In Essen konnte man vor ein paar Jahren noch zu einem Faktor unter 10 in einigermaßen guten Lagen kaufen, heute bezahlt man Faktoren von bis zu 15. Alleine daran kann man sehen, dass der Immobilienmarkt schon überhitzt ist und man vielleicht nicht alles kaufen sollte, nur weil man auf dem Papier gerade so Cashflow neutral ist. Diese Käufer können nur auf weiter steigende Immobilien- und Mietpreise spekulieren. Allerdings weiß keiner, wie weit und bis wann die Preise steigen werden. Es ist nicht vorhersagbar, zumal jede Krise (z.B. Schulden-, Finanz-, Währungskrisen) auch die Immobilienpreise und die Mieten stark beeinflussen könnten.
Der Immobilienmarkt bewegt sich genau so wie jeder andere Kapitalmarkt in Wellen. Und genau wie bei Aktien ist es nicht so schlau auf dem Hoch teuer zu kaufen, wenn man langfristig investieren will. Aber genau so wie bei Aktien, gibt es eine Menge Investoren, die es trotzdem tun und am Ende eine Bruchlandung hinlegen.
Meine Ausführungen beziehen sich ausdrücklich auf eine langfristige Buy & Hold Strategie. Es gibt sicherlich auch andere Strategien, die andere Parameter erlauben. Das war allerdings nicht Gegenstand meiner hier getätigten Aussagen.
Weitere interessante Immobilienthemen gibt es hier auf meinem Blog.
Wenn ihr mich auch weiterhin auf meinem Weg begleiten wollt, ob in Bezug auf Immobilien, Aktien oder anderen Geldanlagen, so könnt ihr das entweder über diesen Blog direkt tun oder aber über die folgenden Kanäle:
Gerne könnt ihr mir auf diesen Social Media Plattformen Kommentare und Likes hinterlassen. Ich freue mich über jedes konstruktive Feedback, natürlich auch hier auf dem Blog.
Ein sehr guter Artikel. ich selbst habe zwar (noch) keine Immos, aber genau aus dem Grund wie oben beschrieben. ich finde keine, also kaufe ich keine.
Trotzdem bin ich auch in Immogruppen dabei und wenn ich da einige zwanghafte Finanzierungen nachrechne, teils nur im Kopf überschlage, frage ich mich immer, wie man damit Geld verdienen will.
Von daher finde ich deinen Artikel hier wirklich gut und ehrlich. Man investiert (egal ob in Aktien oder Immos) um Geld zu verdienen und nicht um einfach nur sagen zu können, das man halt investiert ist.
Hallo Martin,
vielen Dank für dein Feedback. Es ist in der Tat erschreckend, was da teilweise für Immobilien überhaupt auch nur in Erwägung gezogen werden. Leider lassen sich viele davon auch nicht abbringen und verteidigen ihre „Errungenschaft“ auch noch bis aufs Blut. Wenn ich nur einen Leser meines Artikels zum Nachdenken bringe, hat sich der Beitrag schon gelohnt.
Schöne Grüße
Eduard
Hallo Eduard,
danke für den tollen Beitrag. Ich stimme mit dir in vielen Fällen überein. Allerdings finde ich 10% pauschal für alle Regionen zu hoch. In C Lagen sind die 10% für mich in Ordnung. In B-Lagen (z.B. Leipzig) sind für mich aber auch schon 8% ok. Und die Kaufnebenkosten rechne ich ebenfalls nicht mit ein.
Fahre ich damit riskanter? Ja. Komme ich damit voran? ja. Fliege ich damit auf die Nase? Das weiß niemand.
Viele Grüße,
Alexander
Hallo Alex, danke für dein Feedback. Wenn man sich die Renditen von vor 5 oder 10 Jahren anschaut, dann wird man feststellen, dass diese deutlich gesunken sind. Ok, vor 10 Jahren waren wir nahezu auf dem Höhepunkt der Finanzkrise und da lagen so gut wie überall die Immobilienpreise im Keller und damit die Renditen auf einem höheren Niveau. Da ich deinen Blog ebenfalls verfolge, weiß ich ja, dass du eher so in den Randbezirken von Leipzig oder sogar etwas außerhalb kaufst. Vor 5-6 Jahren konnte man in Leipzig noch Renditen von 10 % in den zentralen Lagen einfahren. Heute bekommst du mit Ach und Krach 6 % und in den Randbezirken 8 %. Das ist schon ein nicht gerade geringer Renditerückgang. Das kann ja nur mit zwei Faktoren zusammen hängen. Entweder ist der Mietpreis gegenüber dem Kaufpreis weniger stark angestiegen oder aber anders herum.
Mal davon abgesehen: Ja, ich weiß, dass jeder heutzutage Leipzig ohne Ende hypt und jeder dort investieren will. Aber man muss auch die Nachteile sich ganz klar vor Augen führen. Wenn ich auf Immoscout nach Wohnungen in Leipzig suche, werde ich mit fast 4500 (!!!) Angeboten nahezu erschlagen. Und wenn ich dann etwa gleichgroße Städte wie Hannover, Bremen oder auch Essen anschaue, die deutlich unter dem Leipzighyp sind, werden mir lediglich fast 500 in Hannover, etwas über 600 in Bremen und fast 1300 in Essen angezeigt. Und selbst in Duisburg hat man „nur“ knapp 1200 Angebote. Was will ich damit sagen? Klar wächst Leipzig sehr stark, aber es gibt scheinbar auch sehr viel Angebote im Markt und damit auch wohl noch sehr viel Leerstand, was die Mietpreise nicht wirklich steigen lassen dürfte. Wenn ich das in Relation setze mit Hannover, wo es nur knapp ein Zehntel von dem Angebot gibt und die Mieten deutlich höher sind, dann ist das schon eine Hausnummer, die man für seine persönliche Risikoeinschätzung beachten sollte.
Hinzu kommt, dass du alleine durch dein hohes Gehalt eben viel Risiko auffangen kannst, welches der Büroangestellte mit 2500 netto eben bei weitem nicht kann. Wenn man bereits durch seinen nichtselbstständigen Job hohe Cashflows erzielt, dann sind gewisse Risiken vertretbar. Für den Büroangestellten kann das aber u.U. den finanziellen Genickbruch bedeuten.
Ich persönlich würde weder in Hannover noch in Leipzig Renditen von 8% akzeptieren. Daher werde ich da wohl in den nächsten Jahren nichts kaufen können. Will ich aber auch nicht. Warum sollte ich 8 % akzeptieren, wenn ich selber über 10% haben kann? Ich kaufe vielleicht nicht zig Einheiten pro Jahr. aber immer mal wieder, wenn meine Parameter stimmen. Ich hätte auch gar kein Problem gar nicht mehr zu kaufen. Immobilien sind für mich nur eine Anlageform und nicht die Anlageform. Aber da tickt jeder anders. In dem Sinne soll jeder mit seiner Strategie Erfolg haben. Wichtig ist nur die Risiken zu kennen.
Schöne Grüße
Eduard
Wieso ist ein hohes Gehalt eine Erschwernis“?
„Erschwerend kommt hinzu …“
Bitte den ganzen Absatz lesen!
Danke für die schnelle Antwort.
Wenn ich den Absatz richtig verstehe, dann sind durch ein hohes Gehalt gewisse Risiken besser vertretbar. Lassen sich also besser „abfedern“. Insofern ist ein hohes Gehalt doch eher etwas Positives und nicht erschwerend. Daher würde ich das genau umgekehrt sehen: Das unterstellte (?) hohe Gehalt von A.R. erleichtert ihm doch seine Ankauf-Strategie, oder nicht?
Hallo, ich habe den Beitrag jetzt angepasst, damit du es besser verstehst.
Das hohe Gehalt habe ich Alex nicht unterstellt. Ich weiß, dass er ein solches bezieht.
Vielen Dank für dein Feedback und schöne Grüße
Eduard
Genau. Was iste denn negativ an einem HOHEM Gehalte?
Oder: Was waere denn positiv an einem KLEINEM Gehalte?
Hallo Carsten,
ich dachte eigentlich, dass ich den Satz nun verständlich umgeschrieben hätte. Anscheinend gibt das Wort „erschwerend“ aber immer noch eine Richtung vor, in die ich gar nicht wollte. Ich werde es aus dem Beitrag löschen. Dann sollte aber meine Intention doch eigentlich klar sein, oder?
Schöne Grüße
Eduard
Hallo Eduard, sehr guter Beitrag – die Risiken gut und verständlich dargestellt. Ich würde aber trotzdem jeden ermutigen in die Immobilien zu investieren. Ich habe viele Probleme durchgemacht die du beschrieben hast und noch viel mehr. Trotzdem waren meine Investitionen in Immobilien die besten Investitionen. Es gibt einfach keine Alternativen zu Immobilien. Die Risiken bei Immobilien sind übersichtlich und alle Probleme kann man lösen. Eines muss man wissen es ist kein passives Einkommen bei Immobilien – man muss ständig an den Immobilien arbeiten. Man geht eine Verpflichtung ein die wird aber gut entlohnt. Ich habe innerhalb von 10 Jahren über 75 Wohneinheiten aufgebaut und somit sind meine Risiken breit gestreut. Ich habe kein Problem wenn ein Mieter nicht zahlt weil ich noch weitere 74 Mieter habe. Es gibt eine ganze Menge Stellschrauben bei Immobilien die man SELBST beeinflussen kann. Was zu Rendite!!! alleine die Mietsteigerung und die Wertentwicklung der Immobilien auf dem Markt schlägt jede Zinssteigerung. Bei meinen Objekten habe ich mittlerweile eine Mietsteigerung bis zu 70% innerhalb einer Zeit von 10 Jahren. Wo sind hier die Risiken? Werden die Mieten günstiger? Wird bauen günstiger? Und wenn die Immobilien an Wert verlieren – die Miete werde ich trotzdem weiter kassieren. Auf lange Sicht kannst Du nur gewinnen!!!! LEUTE BLEIBT AKTIV UND KAUFT IMMOBILIEN UND UNTERNEHMEN. DENKT POSITIV UND MALT EUCH KEINE NEGATIVEN SZENARIEN.
BESTE GRÜSSE
EUGEN
Die, Bau- und Kaufpreise und Mieten werden fallen, ganz genau das kann und wird früher oder später passieren. Die Mieten/Kaufpreise waren historisch keine Einbahnstraße, sonder sind auch immer wieder gefallen. Die letzten 10 Jahre waren historisch eine absolute Ausnahme, d.h. du hattest Glück in dieser Zeit in Immobilien zu investieren. Das muss und wird aber nicht für immer so weitergehen. Inflationsbereinigt sind weder die Mieten noch die Immoblilienpreise in den letzten 100 Jahren gestiegen, sondern haben eben im Mittel nur die Inflation ausgeglichen.
In den letzten 100 Jahren hatten wir auch noch nie eine anhaltende 0-Zins-Phase…
Hallo Eduard, sehr interessanter Artikel.
Ich bin neu auf deinem Blog und habe gesehen, dass du bereits neben deinem Hauptjob Unternehmen im Internet aufgebaut hast. Darf ich fragen wie du das zeitlich gemanagt hast und in welchem Bereich diese Unternehmen waren/sind?
Beste Grüße
Paul
Hallo Paul, es waren alles Online-Unternehmungen: Arbitragegeschäfte und Onlinemarketing über Facebook.
Ich habe das zwischendurch und nach der sonstigen Arbeit gemacht. Da man sich hierbei die Zeit auch ein wenig einteilen konnte, war das schon ok. Mittlerweile sind mir die Ertäge aber zu klein, als dass ich meine Zeit dafür opfern möchte.
Hallo Eduard,
echt toller Beitrag. Hat mir sehr gefallen. Natürlich sind 8% oder 10% Rendite super, aber wir wissen alle, dass wir in der Hochphase sind und es mehr als schwierig ist die Zahlen zu erreichen. Der andere Punkt ist der Zeitfaktor. Ich selbst bin selbstständig und bin kein Profi Investor. Suche aber eine vernünftige Geldanlage. Ich wohne in Hamburg und kaufe in Hamburg + 30 km. In HH glaub mir, musst Du Dir um Leerstand oder Normaden keine Sorgen machen. Sehr gut verdienende Leute stehen Schlange. Ich habe auch nicht die Zeit jeden Tag die Portale durch zu wühlen nach Schnäppchen Objekten. Die Zeit ist in meiner Selbstständigkeit deutlich besser angelegt. Mir selbst ist die Vermietbarkeit viel wichtiger als der Faktor oder die Rendite. Einen minimalen negativen Cashflow gleiche ich mit meiner Selbstständigkeit aus, denn ich brauche Ausgaben um meine Gewinne zu drücken. Parallel achte ich sehr drauf regelmäßig Mietsteigerung durch zu führen, damit sich das Objekt auch in der 2. Finanzierungsrunde von selbst trägt. Mein erstes Objekt habe ich vor 10 Jahren in HH gekauft. Aktuell habe ich dort ein Cashflow+ von 400 Euro p. M. und eine Wertsteigerung von knapp 200.000 Euro. Jeder hat seine Strategie, Risikoneigung und Ansichten. Ich denke, dass ich mit meiner Strategie ganz gut fahre und kann trotz der Hochphase die Assetklasse Immobilien weiter empfehlen. Achtet darauf, dass es ein neueres Baujahr ist, damit man in Zukunft nicht von Sanierungskosten überschlagen wird. Darüber hinaus, zumindest in A Städten, wenn abzüglich der Bewirtschaftungskosten eine 0 raus kommt, langfristig mit Mieterhöhung zählt es sich trotzdem aus. Große Alternativen sein Geld gut anzulegen gibts kaum, meiner Meinung nach. Viel Erfolg allen weiterhin und Danke nochmals Eduard für Deinen tollen Beitrag. Beste Grüße
Dieser Artikel ist leider völlig daneben und derjenige hat keine Ahnung von Immobilien.
Tut mir leid dir das so sagen zu müssen, aber wenn du glaubst, dass ein Objekt Cashflowpositiv sein muss, damit du eine hohe Rendite hast, hast du zu wenig Ahnung vom dem Thema.
Ausserdem gibt es keine Objekte und wird es auch nicht geben mit Faktor 10, die man kaufen kann ohne das man eine Notlage ausnutzt oder jemandem verarscht.
Hallo Chris,
danke für dein Feedback. Ich hätte mir vielleicht ein bisschen mehr Differenziertheit gewünscht, aber man kann eben auch von seinen Lesern nicht alles haben. Deine Antwort zeigt mir aber, dass du meinen Artikel entweder nicht richtig gelesen oder eben nicht verstanden hast. Es ging hier ausschließlich um das Kernthema, ob Renditen von 6 – 8 % Probleme bereiten können und ob einem solch niedrige Renditen für die Risiken angemessen sind. Mir persönlich wäre es eindeutig zu wenig, um mich in einer C-Lage mit wenig Aussicht auf signifikante Wertsteigerung, die zudem auch in A-Lagen zum heutigen Zeitpunkt nur rein spekulativ ist, die paar Renditeprozentpünktchen einzufahren.
Dein zweiter Absatz zeigt dann wiederum, dass du scheinbar nicht viel Erfahrung im Immobilienbereich hast. Noch vor etwa 10 Jahren konnte man in Berlin ohne Probleme Faktor 10 Immobilien kaufen. Ich habe dieses Jahr ebenso eine in Ostwestfalen gekauft. Um in deinem Jargon zu bleiben: Ich habe weder einen verarscht, noch wurde ich verarscht oder habe eine Notlage ausgenutzt. Ich habe lediglich Potential gesehen, die andere nicht gesehen haben bzw. denen der Aufwand zu hoch war oder das Know how fehlte. Deswegen kann ich Faktor 10 Immobilien kaufen und du leider nicht. Du kannst aber gerne hier auf meinem Blog weiter lesen. Wenn du deine selbstherrliche Art unterdrückst und ein bisschen offener anderen Sichtweisen gegenüber wirst, kannst du wertvolle Learnings mitnehmen.
In dem Sinne wünsche ich dir viele wertvolle neue Erkenntnisse und eine besinnliche Weihnachtszeit mit deiner Familie
Eduard
Vielen Dank für Deinen sehr klaren Artikel!
Ich denke, dass die derzeitige Immobilien-Hausse (mit den damit einhergehenden sinkenden Renditen) tatsächlich zu einer Verknappung des „investierbaren“ Angebots mit sich bringen. Ich konnte in meinem lokalen Immobilienmarkt in den letzten Jahren keine sinnvollen Objekte finden, weshalb ich – genau wie Du empfiehlst – nichts gekauft. Das ist schade, aber vielleicht ändert sich das ja bald mit steigenden Zinsen?
Viele Grüße
MFF
Hallo und danke für dein Feedback.
Ich konnte Anfang des Jahres zwar noch ein Wohn-/Geschäftshaus kaufen, jedoch seit dem habe ich nichts mehr auch nur annähernd bekommen oder gar gesehen. Im Gegensatz zu so manch einem Anfänger, der endlich loslegen will und dann irgendetwas schlechtes kauft, habe ich (und du scheinbar auch) diesen Kaufdrang nicht.
Ich weiß nicht, ob es richtig ist. Vielleicht steigen die Immobilien- und Mietpreise noch deutlicher an und ich verpasse diesen Anstieg. Dann verpasse ich aber „nur“ eine Mehrrendite. Aber genau so kann es auch stagnieren oder sogar sinken. Dann brächte ich mich u.U. in eine finanzielle Schieflage. Ich schlafe mit meiner Entscheidung sehr gut, weil ich weiß, dass ich zum hohen Anteil nur kalkulierbare Risiken eingehe. Meine Objekte tragen sich alle von selbst und erwirtschaften auch noch eine Menge Cashflow. Es muss schon sehr sehr viel passieren, damit das mal anders wird. Das ist sehr beruhigend.
Schöne Grüße
Eduard
Danke für den Artikel. Darf ich kurz fragen, warum überhaupt nicht auf den durch Immobilien möglichen Hebel (hohe Fremdfinanzierung) eingegangen wird? Dann müsste folglich auch die Eigenkapitalrendite und nicht die Gesamtrendite betrachtet werden. Oder mache ich einen Denkfehler?
Hallo Henri,
mich wundert es, dass du schreibst, dass auf die hohe Fremdfinanzierungen nicht eingegangen wurde. Denn die Betrachtungen des Cashflows wurden auf Grundlage einer 100%-Finanzierung gemacht. Für die Cashflowberechnung ist die EK-Rendite unerheblich. Sie ist sogar irreführend und gibt nicht wieder, was am Ende übrig bleibt. Aber genau darum ging es mir in dem Artikel.
Schöne Grüße
Eduard
Wir hatten einmal eine Immobilienanleihe, die 6% Zinsen abwarf. Es war kleines Immobilienunternehmen. Auf Dauer konnten diese jedoch die zu zahlenden Zinsen von 6% aus Mieteinnahmen und gelegentlichen Verkäufen / Umschichtungen nicht bezahlen. Das zeigt, 6% Rendite ist zu wenig. In der heutigen Zeit ist es allerdings sehr schwer eine Immobilie mit einer auskömmlichen Rendite zu finden. Aber, wer nicht sucht, kann auch nichts finden.
Hallo Zusammen, bin möchte mich hier der Meinung vom HS anschließen. Ein Immobilieninvestment muss aus meiner Sicht etwas differenzierter betrachtet werden – im Besondern im Vergleich zu anderen Anlageformen.
1) Mit 200K Euro Eigenkapital finanziert mir eine Bank ohne Probleme ein Immobilieninvste von 1000K. Allerdings würde mir keine Bank dieser Welt für eine andere Anlageform 800K Euro leihen. 5% Rendite auf 200K sind aber nun mal etwas anderes als 5% Rendite auf 1000K. Dieser Hebel wird aus meiner Sicht nicht berücksichtigt.
2) Weitherhin muss ich auf Aktiengewinne Kaptialertragssteuer zahlen. Der Verkauf einer Immobilie ist zur Zeit noch nach 10 Jahre steuerfrei. Auch dies ist ein erheblicher Hebel.
3) Sicherlich sind die Immobilienpreis/qm mehr gestiegen als die Mieten. Dennoch sind die im Immobiliensektor noch Steigerungen drin. Vor allem beim Neubau. Hier kann man mit etwas Mühe und Arbeit noch Immobilien für ca. 3000/3200Euro/qm herstellen (inkl. Nebenkosten und Grundstückskauf und ich spreche hier vom Raum Köln oder Bonn). Aber auch hier liegen die Kaufpreis bei ca. 4200 – 5000 Euro/qm. Schon hier kann man ordentliche Ertäge realisieren, vor allem bei einem Verkauf nach 10 Jahren.
4) Last but not least: Aus meiner Sicht ist die Tilgung für mich eine Art „Zwangssparens“. Die Tilgungsrate wird sich ja bei einem Verkauf der Immobilie nach 10 Jahre plus als Ertrag realiseren. Insofern ist diese bei einer Renditbetrachtung nicht sofort als Kostenfaktor abzuziehen.
Ansonsten finde ich natürlich 8 – 10% Mietrendite auch besser als 5% – 6%, aber auch ich bin der Meinung, dass dies in der heutigen Zeit in begehrten Wohnräumen kaum zu realiseren iste.
Gruss
Bernhard
Hallo Bernhard. Danke für dein Feedback. Ich möchte wie folgt darauf antworten:
Zu 1) Nun es gibt auch im Börsenbereich sehr wohl hoch gehebelte Kreditgeschäfte. Das ist nicht nur bei den Futures und Devisen der Fall, sondern auch im Bereich der Aktien mittels CFDs oder anderen Zertifikaten. Auch im Bereich einer Unternehmensfinanzierung sind solche Dimensionen alles andere als ungewöhnlich. Nur werden diese Arten der Finanzierungen teilweise sehr viel kritischer gesehen, obwohl es sehr viele Gemeinsamkeiten bei den Risiken der hochprozentigen Beleihungen gibt. Ein Hebel ist nichts, was die Immobilie für sich alleine beanspruchen kann. In jedem Bereich gilt auch das selbe: Man muss wissen, was man tut, ansonsten geht man schlimmsten Falls in die Privatinsolvenz.
Zu 2) Das ist korrekt, allerdings muss man dann auch erwähnen, dass ich Mieteinnahmen mit meinem persönlichen Steuersatz besteuern muss, der bei Immobilieninvestoren ziemlich schnell auf den Höchststeuersatz von knapp 45% (inkl. Soli + ggf. Kirchensteuer) klettert. Bei Aktien zahle ich bei Dividendeneinnahmen maximal „nur“ 26,x % (inkl. Soli + ggf. Kirchensteuer). Die momentan noch bestehende Steuerfreiheit nach 10 Jahren ist tatsächlich ein großer Pluspunkt, jedoch besonders der Aktienmarkt zeigt es ja, wie schnell es hierbei eine Wende geben kann. Schließlich waren vor 2009 alle Aktiengewinne mit einer Haltedauer von mindestens einem Jahr ebenfalls steuerfrei. Immobilien sind eine langfristige Angelegenheit, sodass hier die Steuerthematik nur als Bonbon angesehen und keines Falls fest damit geplant werden sollte.
Zu 3) Das sind Bauträgergeschäfte und haben rein gar nichts mit dem von mir verfassten Artikel zu tun. Mir ging es in dem Artikel um klassisches Buy & Hold. Natürlich gibt es noch Strategien, die lukrative Möglichkeiten bieten, aber darum ging es hier ja nicht. Ich habe nicht gesagt, dass Immobilien heute keinen Sinn mehr machen, sondern warum in meinen Augen eine Bruttomietrendite von 6-8 % im Hinblick auf den Cashflow zu wenig für einen Buy&Hold Investor ist.
Zu 4) Deine Aussage ist korrekt. Tilgung ist ein zu versteuernder Vermögenszuwachs in der Bilanz. Sehr wohl muss man das allerdings in der Cashflowbetrachtung negativ berücksichtigen. Und genau um den Cashflow ging es ja in meinem Beitrag. Es wird einfach zu oft propagiert, dass bei 6 % Bruttomietrendite die Immobilie quasi ein selbstläufer ist und sich von selber abbezahlt. Und dass das nicht immer der Fall ist, habe ich in dem Artikel dargelegt.
Deinen letzten Absatz kann ich so unterschreiben. Allerdings muss die Konsequenz daraus jeder für sich selber erschließen. Der eine kauft dann Objekte, die eher spekulativer Natur sind (hoffen auf eine Wert- und Mietsteigerung), der andere entdeckt für sich noch die lukrativen C-Lagen, um einen deutlichen monatlichen Überschuss zu erwirtschaften. Dafür muss er u.U. größeren Leerstand und fehlende Wertentwicklung berücksichtigen. Andere Hören einfach auf zu kaufen, weil die Risiken die Chancen übersteigen und sie lieber ihr Geld in anderen Bereichen investieren.
Schöne Grüße
Eduard
Danke für den Artikel. Ich gehe weitestgehend konform mit dem, wie es darin dargestellt wird.
Hallo Thomas, vielen Dank für dein Feedback.
Schöne Grüße
Eduard
Hi, ein toller Artikel.
Ich mache mir gelegentlich selbst Gedanken, ob ich nicht unbedingt was kaufen muss, finde die Renditen aber Besorgnis erregend. Klar berechne ich dabei auch die Anschaffungskosten ein, das sollte auch aus meiner Sicht nicht vernachlässigt werden. Was ich aber tatsächlich bis dato ignoriert habe, waren die Instandhaltungsrücklagen :-(. Wieder etwas gelernt :-). Vielen Dank.
Hallo Charly,
danke für dein Feedback. Es freut mich, dass du aus meinen Texten etwas Neues für dich mitnehmen konntest.
Du wirst auch sicherlich nicht der einzige sein, der die Instandhaltungskosten nicht in die Berechnung einkalkuliert hatte. Das hat aber im momentanen Markt zur Folge, dass man über kurz oder lang sehr wahrscheinlich draufzahlt und die Immobilie nicht rentabel ist. Ich bin ein Freund von sehr konservativer Kalkulation, denn das ermöglicht mir meine Immobilien auch in schwierigen Phasen rentabel zu betreiben. Macht man es nicht, besteht zumindest die Gefahr, dass man irgendwann zahlungsunfähig wird. Und das will ja eigentlich keiner.
Schöne Grüße
Eduard
Ich stimme nicht ganz überein oder verstehe den Artikel nicht.
Dass eine Immobilie bei keiner Mietrendite, so hoch sie auch sein mag, immer einen positiven Cash-Flow erzeugt, ist doch klar, außer man finanziert unerwartete Kosten wieder zu 100% fremd. Ich glaube nicht, dass das eine relevante Zielgröße ist. Es kommt ja auf den Gesamt-Cash-Flow der Investition an (der auch noch in Relation zu den Alternativen betrachtet werden muss). Alleine die Tilgung in diese Rechnung einzubeziehen ist doch verrückt. Nach 50 Jahren ist der Kredit komplett zurückgezahlt und es fallen 4% Cashflow weg (bei konstanter Rate aufgrund des fallenden Zinsanteils noch vor Ablauf der 50 Jahre). Der positive cashflow durch Mieten wird aber nominell kaum sinken, da die Investitionen den Gebrauchswert der Immobilie erhalten sollten und die Mieten ohne Währungsreform nominal in 50 Jahren sicher nicht niedriger sind als heute.
Die Preise am Markt sind sicher nicht deshalb so hoch, weil alle so blöd sind und nicht kapieren, dass sie mind. 10% Mietrendite verlangen sollten. Sicher gibt es günstigere und weniger günstige Objekte, aber ich befürchte, wer erst bei 10 % Mietrendite Immobilien kaufen will, muss sich die nächsten Jahre nach anderen Anlageformen umschauen, bei denen er sich dann mit niedrigeren Renditen zufrieden geben muss (von permanenten positiven Cashflow ganz zu schweigen).
Hallo Marco,
danke für dein Feedback, welches ich wie folgt beantworten möchte:
Wahrscheinlich hast du tatsächlich meinen Artikel nicht ganz verstanden. Ich versuche es dir nochmal zu erklären. Deinen zweiten Satz verstehe ich nicht so ganz, zumindest glaube ich, dass ich ihn nicht verstehe. Ich lese heraus, dass du der Meinung bist, dass jede Immobilie, sobald diese Mietrendite (in welcher Höhe auch immer) einen positiven Cashflow erzeugt. Diese Aussage wäre komplett falsch, sobald man die Immobilie fremdfinanziert. Sie wäre im Übrigen auch falsch, wenn die Miete so gering wäre, dass z.B. die laufenden Bewirtschaftungskosten die Miete übersteigen. Grundsätzlich ist für die Cashflowberechnung wichtig, welche Geldmittelzu- und abflüsse ich für eine Immobilie habe. Diese beiden Werte setze ich dann ins Verhältnis und erhalte entweder einen positiven oder einen negativen Cashflow. Und wenn du sagst, dass ich für die Cashflowberechnung die Tilgung nicht einberechnen darf/sollte (du nanntest es „verrückt“), dann ist auch das ebenso falsch, denn es stellt einen eindeutigen Geldmittelabfluss dar. Auch wenn die Tilgung mein Vermögen erhöht, stellt es trotzdem einen Abfluss von liquiden Geld dar. In diesem Zusammenhang empfehle ich dir den Begriff Cashflow noch genauer nachzulesen, da du hier in deinen folgenden Ausführungen diesen falsch (sinnentfremdend) verwendest.
Dein letzter Absatz zeigt genau das, was die meisten (Amateure) zur Zeit auf dem Immobilienmarkt denken und dadurch die Preise weiter nach oben treiben. Die Frage ist nur, sollte ich mich mit weniger zufrieden geben, obwohl die Risiken mindestens gleich bleiben – ich würde sogar behaupten, dass diese durch politische Einflüsse (siehe Berliner Landesregierung) und durch die kleineren Erträge ansteigen – oder sollte ich vielleicht tatsächlich die Füße still halten und nicht kaufen, wenn es keine akzeptablen Renditen (meine Definition davon > 8% Rendite) gibt? Ich vertrete hier nur meine Meinung und meine Ansichten. Ich denke nicht, dass die vielen Marktteilnehmer blöd sind (zumindest nicht intellektuell), jedoch sehe ich bei ihnen ein ähnliches Verhalten wie von Börsianern. Die meisten (Nichtprofis) kaufen am Höhepunkt eines Zyklus und verkaufen dann, nachdem sie viel Geld verloren haben, fast am Tiefpunkt. Auch der Immobilienmarkt bewegt sich in Zyklen. Das sollte man sich immer vor Augen führen. Die in den letzten Jahren stetig sinkende Rendite ist durch die Nullzinspolitik künstlich erzeugt worden und ist kein normaler Marktvorgang. Man könnte es quasi als legale Marktmanipulation bezeichnen. Vielleicht schreibe ich dazu auch noch mal einen ausführlicheren Artikel. Als Schlusssatz möchte ich noch sagen, dass es zu jeder Marktphase immer Alternativen gibt. Man muss nicht jetzt unbedingt in Immobilien investieren, sondern könnte etwas ganz anderes machen, z.B. ein Unternehmen gründen, in Aktien anlegen, P2P Kredite, usw. Es gibt so viele Möglichkeiten, um sein Geld zu investieren.
Schöne Grüße
Eduard
Hallo Eduard,
vielen Dank für Deinen sehr guten Artikel. Ich bin der blutige Anfänger, dem Du meinst, auf die Füße zu treten, d.h. der bei einer Bruttomietrendite von 4 % glücklich ist zu investieren. Dein Artikel hat mich ins Grübeln gebracht und das finde ich schon mal sehr gut. Für mich hört es sich krass an, dass Dir 8 % Nettorendite zu niedrig sind.
Ich habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht mit einer anfänglichen 4 %-Rendite, zugegebenermaßen in steigenden Märkten.
Folgende Anmerkungen habe ich aber:
– Die Frage, ob einem eine Rendite von 4 oder 8 % zu niedrig ist, hängt auch von der persönlichen Situation und den Alternativen ab. Hab ich bereits 20 Immobilien mit einer Rendite von 10 %, werde ich vielleicht eher abwarten. Ich hab leider seit 2017 nur wenige Wohnungen gekauft. Nach Deiner Maxime, hätte ich bisher nur ein Bargeldkonto, das an Wert verliert.
– Vergleicht man die Rendite mit Aktien, sieht die Situation dort nicht besser aus. Der Cashflow, also die Dividende, kommt selten über 4 % (Growth-Aktien viel niedriger). Wenn man bei Aktien hebelt, also fremdfinanziert (Optionen/Margin), ist das Risiko nicht geringer als bei Immobilien.
– Im Einkauf liegt der Gewinn. Für mich ist das eine Grundregel beim Immobilienkauf. Nicht sofort zuschlagen, sondern nur die seltene Gelegenheit eines
Kaufs wahrnehmen, bei dem alles stimmt. Für mich sind das 1b-Lagen in Stuttgart, die ich problemlos vermieten kann und in die ich auch selbst einziehen würde. Wenn es im Jahr eine Gelegenheit gibt, reicht das mir.
– Neben Immobilien andere Investitionen und eine Bargeldreserve halten, dann hat man auch die notwendige Liquidität im Sonderfall.
Was mich zur Zeit beschäftigt, ist die Investition in Mehrfamilienhäusern statt in Einzelwohnungen. Hier eine Objekt mit vernünftiger Rendite zu finden, ist aber noch viel schwieriger. Warum sind die Quadratmeterpreise bei Mehrfamilienhäusern generell teurer als bei Wohnungen? Das leuchtet mir nicht richtig ein, auch bei Mehrfamilienhäusern handelt es sich doch um mehrere Wohnungen.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für deinen Kommentar. Zunächst wollte ich erst einmal klar stellen, dass mir nicht 8% Nettorendite zu wenig ist, sondern Bruttorendite. Nettorendite wäre ja nach Abzug von allen anfallenden Kosten. Ich rechne jedoch mit der Bruttorendite auf die anfänglichen Gesamtinvestitionskosten, also Kaufpreis + Nebenkosten + evtl. Sanierungskosten, um die Immobilie in einen vermietungsfähigen Zustand zu bekommen. Da sind Instandhaltungskosten, Finanzierungskosten, usw. noch nicht abgezogen. Gleichwohl wäre ich gegen 8% Nettorendite nicht abgeneigt.
Ich finde es gut, dass ich dich mit meinem Beitrag zumindest zum Nachdenken gebracht habe. Ich möchte dir kurz skizzieren, warum ich deine 4% Immobilie für nicht sicher und nachhaltig halte. Bei 4% Bruttorendite und einer 100% Finanzierung deckst du mit den Einnahmen höchstens die Finanzierungskosten ab und vielleicht einen Teil der Instandhaltungskosten. Du hast aber auf gar keinen Fall einen positiven Cashflow. Somit ist deine einzige Hoffnung auf weiter steigende Immobilien- und Mietpreise, damit du irgendwann tatsächlich in den positiven Cashflow kommst. Natürlich kann es auch so kommen und du bist in 10 Jahren vielleicht an dem Punkt angelangt, dass du mehr Einnahmen als Ausgaben hast. Bis dahin musst du aber ständig Geld aus deinen sonstigen Einnahmen in die Immobilie dazuschießen. Da führt kein Weg dran vorbei. Das hat auch den Nachteil, dass du deine Bonität verschlechterst. Und diese spielt bei Finanzierungen von weiteren Objekten eine große Rolle. Ich kenne jetzt deine finanzielle Situation nicht. Wenn du 10.000 Euro verdienst und du bei dieser Immobilie 100 Euro monatlich dazuschießen musst, dann ist das sicherlich vernachlässigbar. Wenn du aber nur 2500 Euro verdienst, dann kann es schon eine sehr große Rolle spielen, ob du weitere Objekte finanziert bekommst oder nicht.
Das war jetzt das positive Szenario. Was ist aber, wenn die Immobilie im Wert sinkt oder stagniert? Was ist, wenn die Mieten stagnieren oder gar fallen? Wenn man alleine das politische Umfeld in Berlin verfolgt, ist das heute gar nicht mehr unwahrscheinlich. Wenn so ein sozialistischer Mietendeckel auf Bundesebene eingeführt wird, dann werden viele Immobilieninvestoren sehr stark ins Straucheln kommen.
Was will ich damit sagen? Ich würde mir niemals ein Objekt kaufen, bei dem ich auf eine positive Entwicklung in der Zukunft angewiesen bin. Denn das ist eine reine Spekulation und besonders in dem momentanen Umfeld eine stark risikobehaftete.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn man ein Objekt mit sehr viel EK oder gar bar kauft. Dann kann man auch ein 4% Objekt rentabel betreiben.
„Im Einkauf liegt der Gewinn“ ist für mich nur die halbe Wahrheit, denn den Gewinn mache ich erst beim Verkauf. Vorher sind es nur fiktive Gewinne, die sich auch leicht in Luft auflösen können.
Deinen Vergleich zwischen Aktiendividenden und Immobilienrenditen finde ich gar nicht mal so schlecht. Denn es gibt hier tatsächlich Parallelen. Sowohl Aktien als auch Immobilien bewegen sich in Zyklen. Bei beiden sind wir zur Zeit bei hohen Bewertungen und das Risiko eines Abschwungs ist erhöht. Wenn man zu hohen Preisen kauft, ist die Gefahr größer, dass die Preise danach in den Keller gehen und ich dann verkaufen muss.
4% Rendite bei Dividenden kann man aber nicht mit der Bruttorendite bei Immobilien vergleichen. Während bei der Dividende lediglich die Kapitalertragsteuer abgezogen wird, um die Nettorendite nach Steuern zu bekommen, müss bei Immobilien, wie oben beschrieben, diverse andere Kosten noch abgezogen werden. Während der Kredithebel bei Immobilien als völlig normal angesehen wird, ist dieser bei Aktien eher verpöhnt und gilt als stark risikobehaftet. Warum ist das aber so? Eigentlich gibt es hier nicht viele große Unterschiede. Der große ist lediglich der, dass die Schwankung bei Aktien größer ist. Man kann quasi sekündlich den momentanen Marktpreis sehen. Das ist bei Immobilien nicht der Fall. Den Marktpreis für seine Immobilie sieht man erst, wenn man diese verkauft. Vorher habe ich nur Näherungswerte, aber eben nicht den richtigen Marktpreis. Ansonsten sehe ich keine Unterschiede. Sowohl bei Immobilien als auch bei Aktien habe ich einen Sachwert dahinter stehen. Bei Immobilien ist es das Grundstück und das darauf befindliche Gebäude. Bei Aktien ist es das Unternehmen mit all ihren Produkten, Cash, Anlagen, Markenwert, usw. In richtigen Marktphasen ist ein Kredithebel auch bei Aktien ein sinnvolles Instrument, um an der Wertsteigerung/Dividende zu partizipieren. Und genau so sehe ich das auch bei Immobilien. Aber wenn man am Höhepunkt mit Kredithebel in den Markt rein geht, kann man sowohl bei Immobilien als auch bei Aktien eine Bruchlandung hinlegen. Dieses Risiko wird bei Aktien ziemlich gut wahrgenommen, bei Immobilien jedoch oft vernachlässigt.
Ich denke nicht, dass man grundsätzlich sagen kann, dass Mehrfamilienhäuser teurer im Verhältnis zu Eigentumswohnungen sind. Das kann von Region zu Region unterschiedlich sein und sich auch mit der Zeit ändern. Es liegt einfach am Markt und der Nachfrage. Zur Zeit ist durch die günstigen Zinsen so viel Liquidität im Markt, dass viele mittlere und größere (ausländische) Investoren die Preise bei MFH wohl nach oben treiben. Besonders die ausländischen Investoren kaufen meist in Bar und können daher auch mit niedrigen Renditen leben. Sie nutzen die Objekte quasi nur dazu, um das Vermögen zu Parken/es zu erhalten und nicht dafür, um das Vermögen signifikant zu steigern. Diese Investoren gehen nicht in kleinteilige ETW-Käufe. Das wäre viel zu aufwendig und langatmig.
Ich hoffe, ich konnte dir einen Einblick in meine Denkweise geben. Sie muss nicht richtig sein, aber ich bin damit ganz gut gefahren bisher. Im Endeffekt muss jeder selber entscheiden, welchen Weg er nimmt. Würde ich in Bayern oder Baden Württemberg leben, würde ich wahrscheinlich dort keine Immobilien kaufen, sondern mein Geld anderweitig anlegen. Ich bin aber auch sehr stark cashfloworientiert. Wer eher auf Spekulationen setzt, wäre dort evtl. gar nicht so verkehrt. Aber Spekulationen sind mir eben zu unsicher in dem momentanen Umfeld.
Schöne Grüße
Eduard
Guter Artikel
Bei den Investmentpornos im Immobilienbereich fällt es mir zunehmnd schwieriger
die Füße still zu halten. Habe ständig das Gefühl etwas zu verpassen.
Gruß
Hilfsschlosser
Hallo Hilfsschlosser,
danke für dein Feedback. Du hast vollkommen recht. Mir ist die ganzes Szene auch viel zu viel „Hurra“ und zu wenig „aber“. Es ist zur Zeit sicherlich nicht einfach lohnende Objekte zu finden.
Schöne Grüße
Eduard
Hallo Eduard, in deinem Artikel hast du sicherlich Recht was die laufende Rendite des eingesetzten Kapitals betrifft. Hier Risiken einzukalkulieren ist mit Sicherheit nicht verkehrt! Auch ist es korrekt, dass schon ein extrem negativer Fall, wie er von dir beschrieben wurde, ausreicht, um die laufende Rendite komplett zu zu verhageln. Was der Artikel, jedenfalls meiner Meinung nach, allerdings nicht berücksichtigt, ist, dass die meisten Buy % Hold Strategien langfristig ausgelegt sind (z.B. als Altersvorsorge o.ä.). Wenn ich nun 6-8 % laufende Rendite habe, welche dir zu gering ist, weil es ein Mietausfallszenario gibt, ist diese Strategie, langfristig betrachtet,in meinen Augen trotzdem lohnenswert, selbst wenn es diesen Mietausfall tatsächlich gibt und meine Rendite auf 0% p.a. sinkt. Denn eingerechnet sind ja schon die Kreditkosten und zwar sowohl Zins als auch Tilgung. D.h. irgendwann ist die Immobilie dank der Miete abbezahlt und ich habe bei einer 100% Finanzierung lediglich die NK getragen, die Immobilie gehört aber irgendwann mir (bzw. mir gehört diese schon zuvor, aber irgendwann ist keine Schuld mehr auf der Immobilie). Auch wenn es nicht zu einer Wertsteigerung der Immobilie über den Lauf der Zeit kam, weil die Lage suboptimal ist, habe ich doch einen Wert „geschaffen“, nämlich die Differenz aus Immobilienkaufpreis zu bezahlten NK. Auch wenn ich über die Kreditlaufzeit 0% Nettomietrendite hatte, habe ich nun einen Gegenwert den ich veräußern kann oder weiter die Miete beziehen, ohne noch Kreditkosten vorhanden sind. Dies wird sicherlich in den meisten Fällen die nicht vorhandene Mietrendite während der Kreditlaufzeit überkompensieren.
Hallo Thorsten,
danke für deine Gedanken. Natürlich gibt es nicht nur meine Sichtweise auf die Dinge und du hast es gut dargelegt, dass man es auch anders sehen kann. Ich allerdings will mich nicht mit 60 oder 70 Jahren mit Mietern, Anwälten und Handwerkern herumärgern. Daher sehe ich die Immobilien zwar schon als Altersvorsorge, jedoch nicht im Alter. Das Geld will ich, bevor ich in den endgültigen Ruhestand gehe, verdient haben. Mein Anlagehorizont ist daher „nur“ noch maximal ca. 20 Jahre. Mit 60 will ich dann die Immobilien abstoßen oder an meine Kinder gegen eine „Rente“ übertragen. Daher habe ich jetzt schon bei einer 2%igen Tilgung keine Chance mehr die Immobilie bis dahin abzubezahlen. Das ist auch nicht mein Ziel, auch wenn ich es dann könnte.
Der eigentliche und einzig wahre Grund für mich, ist allerdings, dass Immobilien keine Selbstgänger sind. Sie sind nicht wie Dividendenaktien, die man kauft und dann gar nichts mehr machen muss, außer vielleicht ein paar Mal im Jahr auf den Depotauszug zu schauen. Man muss Aktien nicht pflegen und man muss sie nicht instandhalten. Bei Immobilien sieht es aber eben ganz anders aus. Das ist ab einer gewissen Größe mit richtiger Arbeit verbunden. Mieter zahlen nicht, Mieter beschweren sich, Mieter ziehen aus, Mieter ziehen ein. Man muss renovieren, Handwerker aussuchen, Handwerker beaufsichtigen bzw. kontrollieren, Termine koordinieren, Mahnungen verschicken, mit Anwälten korrespondieren, usw. usw. Das alles würde ich niemals im Hier und Jetzt kostenlos machen. Wenn ich mir vorstellen würde, dass ich die nächsten 20 Jahre keinen Cashflow haben könnte, um dann ein abbezahltes Haus zu haben, welches mir die Rente sichert, dann wäre ich niemals in Immobilien eingestiegen.
Das wäre genauso, als wenn mir jemand anböte entweder jetzt jeden Monat 5000 € zu bekommen oder in 20 Jahren 1,2 Mio. Ich würde immer jetzt sofort das Geld haben wollen. Denn was weiß ich, was in 20 Jahren passiert. Lebe ich dann noch? Ist mein Geld dann immer noch so viel wert (das wird es sehr wahrscheinlich eben nicht sein), was mache ich bis dahin, usw? Außerdem weiß ich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, dass ich mit den 5000 € monatlich deutlich mehr Geld machen kann, als die 1,2 Mio., die ich erst in 20 Jahren bekäme. Wohlhabend im Alter zu sein, ist nicht mein primäres Ziel. Ich will jetzt gut leben und nicht, wenn ich im Alter vielleicht nur noch körperlich eingeschränkt bin und gar nicht so viel mit dem Geld anstellen kann.
Diese Gedanken muss eben jeder für sich selber anstellen und dementsprechend seine Strategie wählen.
Schöne Grüße
Eduard
Der Artikel hat eine sehr eindimensionale, weil oberflächliche, Sichtweise auf Immobilien und leider auch auf Aktien als genannte Alternative.
Zu den wirtschaftlichen Betrachtung gab es schon sehr gute Kommentare(allein das der Leverage Effect vernachlässigt wurde…). Meine Eltern zahlten vor 14 Jahren noch 8% Zinsen – dies wird leider bei den historischen Renditevergleichen ausgeblendet. Aktuell zahle ich z.B. 0,98% Zins.
Aktien werden hier als Selbstläufer hingestellt. Als Aktionär sollte man sich mit Hauptversammlungen, Vorständen und Investorencalls auseinander setzen. Dazu entweder fundierte Kenntnisse der Bilanz/GuV mit den wichtigsten Kennzahlen haben oder jemanden kennen, der sich damit auskennt.
Überzeugt der Vorstand oder fährt er ein Unternehmen gegen die Wand (Daimler hat in den letzten 5 Jahren 50% Verlust gebracht; BASF -28%; Bayer -40%; ProSiebenSat.1 – 70%; Rocket Internet -58%; Freenet -20%, da helfen 5% Dividende auch nicht viel).
Ja, in einen DAX-ETF zu investieren, ist einfacher als eine Wohnung zu kaufen, aber da vergleicht man Äpfel mit Birnen. Entweder ich vergleiche Immobilienfond mit Aktienfond oder Einzelimmobilie mit Einzelaktie.
Die emotionale Sicht möchte ich hier garnicht in Fragen stellen (mit den Schulden auf eine Immobilie und Mietern muss man umgehen können, aber ich habe sehr viele gute Mieter), nur sollte dann der Blogeintrag nicht den Anspruch haben, ´neutral´ über die Rendite(unterschiede) aufzuklären- und dazu noch fachlich falsche Aussagen zu treffen.
Hallo Oliver,
danke für dein Feedback. Um eines vorwegzunehmen, ich habe nie den Anspruch gestellt neutral zu sein. Vielmehr habe ich sogar explizit darauf hingewiesen, dass es meine Meinung ist und diese nicht mit anderen Meinungen kompatibel sein muss. Da bitte ich dich einfach nochmal nachzulesen.
Aktien waren nicht Bestandteil dieses Artikels, sondern wurden lediglich in einem Kommentar erwähnt. Aber auch hier habe ich differenziert kommentiert. Vielleicht liest du dir meinen Kommentar nochmal durch. Ich habe da das Leverage eben auch erwähnt und ihn auch bei Aktien ins Spiel gebracht. Denn diesen gibt es dort genauso. Und da du kein Freund von Äpfel-Birnen-Vergleichen bist, muss man das eben auch bei Aktien in Betracht ziehen. Im Übrigen leverage ich einen Teil meines Aktiendepots auch. Also ich erzähle nicht nur davon in der Theorie, sondern lebe es vor und spreche daher auch aus Erfahrung.
Aktien sind keine Selbstläufer und als solche habe ich sie auch nicht hingestellt. Auch hier bitte ich dich genauer zu lesen oder den Teil der Aussage zu benennen, damit ich es dir evtl. nochmal genauer erklären kann.
Gerne würde ich erfahren, wo ich in meinem Artikel fachlich falsche Aussagen getroffen habe? Die Betonung liegt hier auf „fachlich falsch“ und nicht in deinen Augen falsch, weil sie nicht deiner Meinung entsprechen. Es ist einer Konversation nicht dienlich einfach eine Behauptung aufzustellen. Das ist keine seriöse Diskussionskultur. Was genau stört dich denn jetzt? Hast du den Sinn des Artikels verstanden? Es geht nicht darum, dass man vor 14 Jahren 8 % Zinsen gezahlt hat und ich das nicht benannt hatte. Natürlich musste man das damals auch schon in die Kalkulation einpreisen, eben nur mit anderen Zahlen. Vor 14 Jahren gab es auch ganz andere Mietrenditen als heute. Da waren 15 % Mietrenditen nichts außergewöhnliches. Ich schrieb den Artikel aber nicht für Investoren von vor 14 Jahren, sondern für die heutigen Begebenheiten. Am Ende muss es für mich im laufenden Betrieb rentabel sein und das geht zur heutigen Zeit eben nahezu nicht, wenn man sich eine Bude mit 6% Mietrendite mit einer 110% Finanzierung holt.
Wenn du dir z.B. 6%er kaufst und auf lange Sicht auf Wertsteigerung spekulierst, dann kann es auch eine Möglichkeit sein damit am Ende Geld zu verdienen. Sowas ist allerdings nichts für mich. Ich will laufende Erträge generieren und nicht auf die Zukunft spekulieren. Die Wertsteigerung rechne ich absolut in keiner meiner Kalkulationen ein. Das ist für mich lediglich ein Bonbon. Ich kaluliere eben nicht dauernd auf Kante, sodass ich immer Reserven habe, wenn mal etwas Unvorhergesehenes passiert. Und wenn nichts passiert, dann habe ich zusätzliche Gelder frei.
Auch ich habe sehr viele gute und zuverlässige Mieter, die mir meine Immobilie abbezahlen und die Instandhaltungen zahlen, aber darüber hinaus auch meinen Lebensunterhalt finanzieren. Und das geht bei 6%ern eben nicht bzw. dann müsste der Bestand exorbitant größer sein (und damit hätte man auch exorbitant mehr Aufwand in der Bewirtschaftung), um die gleichen Cashflows zu erzielen.
Schöne Grüße
Eduard
Hallo Eduard,
sehr interessanter Artikel auch. Wie du schon sagtest gehst du sehr konservativ an die Sache ran. Fair enough, aber nur weil man risikoaffiner ist und eben kein konservativer Anleger der maximale Risikominimierung voraussetzt heißt es ja nicht gleich, dass man ein ahnungsloser Anfänger ist. Man hat einfach eine andere Investitionsbereitschaft und jenachdem handelt man mit seinen unterschiedlichen Ansätzen auch innerhalb seiner eigenen Ziele richtig.
Denke hier hättest du vllt. in deiner Wortwahl ein bisschen zurückhaltender sein können.
Ansonsten war alles wirklich sehr schön zu lesen. Dass man die Kaufnebenkosten mitreinrechnen muss, sollte aber auch wirklich klar sein. Ich differenziere da von Anfang an gar nicht. Wenn ich von Kaufpreis spreche dann habe ich diese Kosten bereits einbezogen.
Ein Punkt stört mich nur ein wenig bzw. erachte ich für etwas zu konservativ. Eine Spezialvermietung nicht also solche zu bewerten sondern nur „nachhaltig erzielbare Normalmieten“ heranzunehmen würde ja die tatsächliche Nutzung schlichtweg ignorieren. Sämtliche Bewertungen vieler Unternehmen deren Konzepte auf gerade dieser Spezialmieten basieren würde die Investitionsgrundlage genommen werden. Das Risiko ist hier auch wirklich sehr überschaubar. Eine WG’s und möbliertes Wohnen kann man schwer verbieten, eine Mietpreisbremse halte ich auch für schwierig. Auch kann man auch mit etwas Kreativität viele Risiken absichern bzw. gegensteuern. Z.B. durch intelligente Vertragsgestaltung etc. Die Kreativität hast du ja letztlich auch bei deiner letzten Investition mit in die Berechnung deiner 10% Rendite mit einbezogen. Daraus entnehme ich im Umkehrschluss, dass es eigentlich „normal“ ja eben keine 10% waren.
Schöne Grüße,
Aryan
Hallo Eduard,
vielen Dank für den sehr hilfreichen Artikel. Ich stimme Dir zu und finde es logisch, dass alle Kosten in der Rentiteberechnung berücksichtigt werden müssen. Also auch Kaufnebenkosten und Sanierungskosten. Andernfalls ist die Rechnung verzerrt.
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg
Janina
Hallo Janina,
danke für dein Feedback. Ich stimme die zu 100% zu. Alles andere ist unseriös kalkuliert. Damit bescheißt man sich quasi selber.
Schöne Grüße
Eduard
HiEduard – interessanter Artikel. Danke für deine Mühe. Die Renditeerwartung sollte jedoch eher ans Zinsumfeldund und die Lage gekoppelt sein. Zeig mir eine Wohnung mit 8% Rendite in Frankfurt oder München. Kann man froh sein, wenn man 2-3% bekommt. Sind die 2-3% schlecht? Kommt drauf an. Relativ sichere Rendite mit überschaubarem Risiko. Ja es gibt das Risiko. Aber schaue die mal die Kapitalmärkte gerade an. Das hat viele Kleinanleger ein Vermögen gekostet. Also die Alternative sind wohl dennoch Anleihen oder Aktien. Für relativ risikolose Anleihen bekommst du nicht mehr, sondern eher weniger. Könntest in Aktien investieren. Sollte man vielleicht auch wegen Diversifizerung. Der große Unterschied allerdings, für die Finanzierung in diese Instrumente muss ich selbst aufkommen (denn ich werde kein FK dafür bekommen bzw. würde das auch nicht machen), während der Mieter in der fremdfinanzierten Wohnung für das Kapital aufkommt. D.h. die Rendite auf das eingesetzte Kapital wird trotz nicht vorhersehbarer Kosten in den meisten Fällen, dass der anderen Anlageklassen bei weitem übertreffen. IMO
Sehr gut auf den Punkt gebracht.
Aufgrund des hohen Mieterschutzes lohnt es sich fast gar nicht mehr in deutsche Immobilien zwecks Vermietung zu investieren. Deutlich attraktiver sind da ausländische REITS mit 8-12% Rendite pro Jahr ohne irgendwelchen Aufwand sich mit Mietern/sanieren/Bürokratie zu beschäftigen.
Aufgrund der Dividendenbesteuerung, kann ich vor allem REITS in UK empfehlen.
Falls man in DE vermietet kann bedingt die Vermietung per AirBnB, Wohnen auf Zeit oder die gezielte Vermietung an nicht-Deutsche durch entsprechende Rahmenverträge mit ausländischen Vermittlern Sinn machen um halbwegs noch Einnahmen zu erzielen.
Hallo Gaurav,
so einfach ist es allerdings nicht. Bei Investments in REITS kriegst du ja „nur“ die Rendite auf das eingesetzte Kapital. Bei Investments in Immobilien hebelt man durch Finanzierungen extrem hoch. Das ist der sogenannte Leverage-Effekt.
Als Beispiel: Man investiert 100k in REITS und bekommt eine Dividendenrendite von 10%, dann wären das 10k. Zieht man davon noch die Kapitalertragsteuer ab, bleiben etwas unter 7500 € netto übrig. Wenn man 100k in Immobilien Investiert, dann kann man damit ca. 1 Mio. Immobilienwert finanzieren. Hat man 8% Bruttomietrendite (also 80k) und zieht davon alle durchschnittlichen Kosten inkl. Steuern ab, bleiben in etwa 2% Nettomietrendite übrig. Das wären dann 20k, also fast das dreifache.
Immobilien sollte man nicht unterschätzen. Wenn man es schlau anstellt, gut einkauft und auch Arbeit reinsteckt, dann können die Erträge deutlich höher sein als bei Aktien. Ich investiere in beide Assets und zwar stecke ich am liebsten die Erträge aus den Immobilien in Aktien.
Seine Vermietung auf Kurzfristvermietung umzustellen, ist auch ein großes Risiko. Das sieht man besonders jetzt. Die Nachfrage während des Shutdowns ist zeitweise bis auf 0 gefallen. Wenn man nun zwei Monate auf die kompletten Einnahmen verzichten muss, dafür aber Kredite bedienen muss und auch die anderen Kosten (Betriebskosten für die Immobilie) noch hat, dann kann man ganz schnell pleite gehen. Aber es gibt auch noch andere Risiken, z.B. die politischen. In vielen Großstätten gibt es mittlerweile Zweckentfremdungsverbote, d.h. man darf dort faktisch keine Kurzzeitvermietungen mehr durchführen. So z.B. in München oder Berlin. Auch dadurch kann die Pleite ganz schnell kommen, wenn man seine Vermietung nur damit profitabel bewerkstelligen kann. Das Thema ist also deutlich komplexer, als auf den ersten Blick ersichtlich.
Schöne Grüße
Eduard
Hallo Eduard,
Ich habe mit Interesse diesen Artikel Felsen.
Und ehrlich gesagt, wäre ich jetzt auch einer dieser Neueinsteiger, Die ab 5% Renditeaussicht glaubten ein gutes Geschäft gemacht zu haben.
Je mehr ich mich jetzt mit dem Thema befasse, desto eher denke ich auch, dass sich ein Kauf erst b 9% aufwärts lohnt.
Danke auf jeden Fall für den Beitrag und ihre Zeit das hier teilen.
Viele Grüße und ich hoffe auf weitere gute und sinnvolle Posts
Enrico
Hallo Enrico,
danke für dein Feedback. Es freut mich, dass ich dich zum Nachdenken gebracht habe. Ich halte das Thema einfach für sehr wichtig, besonders für Anfänger. Es gibt unter den Anfängern auf Facebook und Co einfach zu viele Hurrageschichten und zu wenig Schattenseitenerzählungen. Aber genau die negativen Erlebnisse entscheiden am Ende des Tages, ob ein Investment erfolgreich oder ein Reinfall wird. Und wenn man mit einem Finanzierungshebel reingeht, dann ist es umso wichtiger, dass die Zahlen stimmen und man am Ende nicht draufzahlt. Wenn man genug Einkommen oder Kapital hat, ist es leicht kompensierbar aber die meisten verdienen keine 10k Euro netto im Monat, sondern eher 2-3k Euro.
Schöne Grüße
Eduard
Hallo Eduard,
Erstmal Glückwunsch zu super super Inhalt deiner Beiträge. Auch diesem konnte ich einige Infos entnehmen – ich finde mich oft wieder.
Bin 25 und hab letztes Jahr auch die erste Wohnung in der zweiten bayerischen Großstadt gekauft. Auch sehr viel und vorsichtig kalkuliert und fand war/bin mit dem 4%er super zufrieden. (Heute finde ich kaum noch welche).
Leider damals schon einige „Fehler“ gemacht. Nur 85% finanziert (Rest EK) und mit 5% Tilgung begonnen (Zumindest diese mittlerweile auf 2%) gesenkt und jetzt einen kleinen monatlichen Cashflow nach allen Kosten und Steuern.
Nun aber zu dem Beitrag! Ich finde du hast bei vielem Recht, ich hätte natürlich auch lieber einen 10%er als 4%. Aber wie du schon sagst kaum in Bayern zu finden.
Aber wenn ich weiter entfernt denke ich immer „die Kosten für Besichtigung, Banktermin vor Ort, Notar, Neuvermietung, Renovierungen überprüfen usw usw“ fressen allein die Fahrtkosten viel der Rendite auf, dazu noch die verlorene Zeit auf der Straße/Zug.
Was würdest du einem jungen suchenden Raten?
Ich ETFs investiere ich bereits als „zweites Standbein“, aber dabei sind bei weitem natürlich nicht solche Eigenkapitalrenditen möglich wie mit einer 100 oder 110% Finanzierung.
Über einen regen Austausch würde ich mich freuen.
Viele Grüße
Max
Hallo Max,
ich persönlich investiere nur in meiner Gegend. Ich habe allerdings den Vorteil, dass hier die Preise noch moderat sind, auch wenn ich auch nur selten etwas passendes finde, bei dem die Zahlen stimmen und dann ist es innerhalb kürzester Zeit schon weg. Ich sage aber auch, dass die meisten Tätigkeiten an Immobilien auch aus der Ferne zu bewerkstelligen sind. Wenn die Duschwand kaputt geht, dann muss ich nicht vor Ort sein, um die reparieren oder instandsetzen zu lassen. Auch Abrechnungen und die meisten Gespräche/Probleme mit Mietern lassen sich aus der Ferne erledigen. Ich würde behaupten, dass bei über 90 % aller Tätigkeiten es nicht notwendig ist vor Ort zu sein. Dafür braucht man aber auch ein vertrauenswürdiges Handwerker-Netzwerk, die man auch mal alleine losschicken kann, ohne gleich befürchten zu müssen über den Tisch gezogen zu werden.
Aber ich finde es gut, jeder Zeit am Objekt sein zu können. Und auch die Mieter wissen natürlich wie weit weg du wohnst und ich denke, dass eine bessere Mieteführung schon alleine durch die räumliche Nähe gegeben ist, selbst wenn man nicht ständig vor Ort ist. Sie wissen, dass der Vermieter, wenn es sein muss, schnell da sein könnte. Da haben sie weniger Chance dir auf der Nase herumzutanzen.
Ich würde die räumliche Nähe zu meinen Objekten immer bevorzugen. Einmal für meinen ruhigen Schlaf und auch natürlich um in den wenigen notwendigen Präsenzen auch tatsächlich ohne lange Fahrerei da sein zu können.
Würde ich in Bayern leben, würde ich dort trotzdem nicht investieren. Wahrscheinlich würde ich mir einen erfahrenen Investor in einem Gebiet suchen, das noch rentabel ist, was den Cashflow angeht. Und dann würde ich mit Co-Investments dort arbeiten. Dafür muss man natürlich jemanden haben, dem man vertrauen kann. Das ist essenziell. Wenn man aber so einen gefunden hat, dann kann man auch die Arbeit gut aufteilen. Der Investor, der vor Ort ist, macht die Aufgaben, die eine körperliche Präsenz benötigen (oder einfach angenehmer machen), z.B. Sanierungen koordiniern, Mieterauswahl, usw. Und der in der Ferne macht die Aufgaben, die man auch mit 1000 km Entfernung erledigen kann, z.B. alle buchhalterischen Aufgaben, Nebenkostenabrechnungen, usw. Über die Aufteilungen muss man sich dann individuell absprechen.
Ich kann hierbei allerdings nicht aus Erfahrung sprechen, weil ich, wie gesagt, ein Vor-Ort-Investor bin und auch noch keine Geschäfte mit Co-Investoren abgeschlossen habe. Es ist aber eine Möglichkeit, um an höheren Renditen teilhaben zu können.
Schöne Grüße
Eduard
Vielen Dank für die Antwort.
Erstmal möchte ich mich für die vielen Schreibfehler in der ersten Nachricht entschuldigen, da war ich unterwegs.
„Alleine“ in weiter Entfernung wäre mir zu umständlich, gerade da man ja erstmal mit 1-2 Wohneinheiten beginnt würde die Zeit und Strecke die Rendite fressen. Ein Co-Investor finde ich eine sehr gute Idee vielleicht findet sich da ja tatsächlich jemand. Gerade da ich beruflich aus der Steuerbranche komme könnte ich da auch einiges an Know-How einbringen und Bonität ist auch ganz passabel.
Wenn sich zeitnah kein passender Partner findet, würdest du dann ausschließlich bei Aktien, ETFs, P2Pund REITs bleiben?
Du würdest vermutlich auch empfehlen in unserer Gehend zur Miete zu wohnen anstelle von Eigenheim kaufen?
Liebe Grüße
Max
Ich habe vor ca. 12 Jahren mit ein paar tausend Euro angefangen in Aktien zu investieren. Ich habe viel herumprobiert und einiges verloren aber auch sehr viel gelernt. Es ist sicherlich nicht verkehrt ein paar tausend Euro in die Hand zu nehmen, um mal anzufangen. Aber um richtig in Aktien zu investieren, sodass es auch tatsächlich Sinn macht, sollte man schon einen mittleren fünfstelligen Betrag haben.
Wenn du ein hohes Einkommen hast bzw. einiges von deinem Einkommen sparen kannst, dann bietet sich meiner Meinung nach ein monbatlicher Sparplan auf ETF am ehesten an. Dazu benötigt man weder tiefere Kenntnisse, noch muss man sich damit intensiv auseinandersetzen. Und bei einer langfristigen Betrachtung ist es mit die sicherste und lukrativste Methode, um sein Kapital wachsen zu lassen. Ich bin mittlerweile komplett weg davon mit einzelnen Aktieninvestments den Markt schlagen zu wollen. Vielmehr investiere ich fast meinen gesamten freien Cashflow aus den Mieteinnahmen in ETF-Sparpläne. Ich habe ca. 15 Sparpläne mit den unterschiedlichsten Ausrichtungen. Damit bin ich sowas von breit diversifiziert, das könnte ich mit Einzelaktien gar nicht abbilden. Man lernt auf einfache Art diszipliniert und kontinuierlich zu sparen. Und auch die Zeitersparnis, nicht den ganzen Tag vor irgendwelchen Aktienanalysen zu sitzen, ist enorm. So kann ich mich auf andere Bereiche fokussieren, die mir deutlich bessere Opportunitäten einbringen. Rückblickend habe ich für mich festgestellt, dass die vielen tausend Stunden, die ich über Aktientitel nachgedacht und diese analysiert habe, eigentlich eine große Zeitverschwendung war.
Was das Eigenheim anbetrifft, ist es m.M.n. eine sehr persönliche Entscheidung, die man nicht immer nur von der finanziellen Seite betrachten sollte. Ich selber lebe in einem Eigenheim. Es war für mich aber auch schon immer klar, dass ich nicht mein Leben in einer Mietwohnung verbringen wollte. Ich möchte mein eigenes Reich, meinen eigenen Garten und dort tun können, was ich möchte. In einer Wohnung mit mehreren Parteien, wäre ich sicherlich schon oft mit meinen Nachbarn aneinander geraten, wenn meine Kinder zu laut toben oder wenn meine Frau auch mal am Sonntag staubsaugt. In einem eigenen Haus habe ich diese ganzen Probleme eben nicht. Aber natürlich sollte man den finanziellen Aspekt nicht vollkommen außer Acht lassen. Wenn ich für mein Haus 500k-1Mio bezahlen hätte müssen, hätte ich es zum damaligen Zeitpunkt (unser Haushaltseinkommen betrug zu der Zeit etwa 4000 € netto) niemals gekauft, weil es die Einnahmen zu sehr aufgefressen hätte und ich niemals dann so gewachsen wäre wie ich es getan habe. Wenn man 10k pro Monat verdient, dann sieht die Sache wieder anders aus. Dann bleibt auch noch bei einem Eigenheim von 1 Mio. noch genügend Einnahmenüberschüsse, um andere Investitionen zu tätigen.
Ich kann dir hierbei nur empfehlen dein Gehalt in Relation zu Kaufpreisen für ein Eigenheim zu betrachten. Wenn du dann immer noch genügend Möglichkeiten hast, um andere Investments eingehen zu können, dann lass dein Wohlbefinden entscheiden. Ansonsten würde ich die Finger davon lassen und lieber jetzt Gas geben, um sich vielleicht später ein Eigenheim leisten zu können. Ich hätte sicherlich schneller wachsen können, wenn ich kein Eigenheim gekauft hätte, zumindest theoretisch. Praktisch wäre ich sehr viel später in Berührung mit Renditeimmobilien gekommen, wenn ich das Eigenheim nicht gekauft hätte (siehe: Wie ich zu Immobilien als Geldanlage kam).
Wenn du dich entscheidest mit Co-Investoren zu arbeiten, dann melde dich mal bei mir über info@renditebibel.com. Vielleicht ergibt sich ja etwas.
Schöne Grüße
Eduard
„Würde ich in Bayern leben, würde ich dort trotzdem nicht investieren.“
Diese Aussage sagt zwar nicht Alles, dennoch aber Vieles über den qualitativen Gehalt des Artikels. Nur weil insbesondere die City von München Deutschlands teuerstes Pflaster ist und derzeit die internationalen Spekulationsblasen-Rankings anführt, was das Verhältnis von Kaufpreisen zu Mieterträgen betrifft, ist eine solche pauschale Aussage ziemlich schlichtes Geschwätz.
Oder wie kommst Du zu dieser Weisheit? Was ist mit Ingolstadt, Regensburg, Augsburg, Erlangen, Nürnberg, Würzburg, Bamberg, Coburg, Aschaffenburg, Landshut, Garmisch…? Und neben den genannten Standorten gibt es noch eine ganze Reihe hochinteressanter B- und C-Lagen mit durchaus moderaten Kaufpreisen.
Und wie man überhaupt nur auf die grandiose Idee kommen kann, die Kredit-Tilgung in eine Renditeberechnung einzubeziehen, ist mir absolut schleierhaft. Da zieht auch nicht die Cashflow-Sicht als Argument. Das hat doch mit Rendite rein gar nichts zu tun.
Man kann ja gerne den Anspruch haben, mit den Mieteinnahmen auch alle liquiditätswirksamen Kosten ausgleichen zu wollen, wird aber oftmals bei der Aufnahme von 100% Fremdkapital (Darlehen) Wunschdenken bleiben. Nach Deiner Theorie würde sich ja die gewählte Laufzeit einer Darlehensrückzahlung direkt auf die Frage der Rentabilität einer Immobilienanlage auswirken. Einfach länger finanzieren und schon rechnet sich die Anlage gleich viel besser… das nenne ich eine von Dir zitierte „Milchmädchenrechnung“.
Dann müsste man alternativ von jeder anderen Anlageform (Fonds, Aktien, Bonds, Edelmetalle, Bitcoins usw.) erwarten dürfen, dass deren laufende Erträge eine „fiktive“ Fremdfinanzierung Cashflow-mäßig ausgleichen müssen.
Hallo Christian,
auch wenn dein Beitrag teilweise persönlich wird, möchte ich dir trotzdem antworten. Ich habe zu keinem Zeitpunkt einen Anspruch auf umfassende und allgemeine Gültigkeit. Vielmehr habe ich meine Sichtweise dargelegt und diese auch als solche gekennzeichnet. Ist eigentlich jetzt nicht so schwer zu verstehen.
Fakt ist, dass es in Bayern ganz wenige Ecken gibt, hier teilweise auch sehr schlechte Lagen um Hof herum, die überhaupt einen positiven Cashflow einbringen. Auch in den von dir aufgeführten Städten sind positive Cashflows kaum oder nur mit Sondervermietungen machbar. Klar gibt es welche, die das machen, aber ICH würde das nicht machen, weil es mir zu wenig einbringt und ich dafür zu viel Arbeit habe. Das kannst du vollkommen anders sehen. Ist auch vollkommen in Ordnung. Es gibt hier kein schwarz oder weiß. Es gibt viele Wege, aber ICH gehe eben den, den ich beschrieben habe. Das muss dir nicht gefallen aber so ist es nunmal!
Tja, dieser Satz sagt mir, dass du gar nicht verstanden hast, was ich da geschrieben habe. Auf der einen Seite steht die Renditeberechnung und auf der anderen Seite gibt es die Cashflowberechnung. Beide Werte haben ihre Daseinsberechtigung. Und ich setze diese beiden Werte ins Verhältnis. Ich schreibe, was von einer 6-8 % Rendite am Ende cashflowmäßig übrig bleibt. Ist eigentlich nicht schwer zu verstehen.
Tja, aber genau dieses „Wunschdenken“ ist bei mir Realität. Kannst du glauben oder lassen, das ist mir ziemlich egal. Ich habe hier schon einige Beispiele auch dargelegt.
Junge Junge, du wirfst hier mit Fachausdrücken um dich, ohne scheinbar zu wissen, was diese genau bedeuten. Auf dieser Grundlage ist es wirklich schwer eine Diskussion zu führen. Du scheinst hier auf die Gesamtkapitalrentabilität anzuspielen. Dabei ist es jedoch genau das, was du hier versuchst als lächerlich darzustellen der Fall, nämlich je weniger Zinszahlungen erfolgen, desto größer ist die GKR. Das ist weder eine Milchmädchenrechnung noch meine Theorie (gerne wäre ich derjenige gewesen, der dieser Theorie hervorgebracht hätte), sondern eine finanzwirtschaftliche Kennzahl. Die Stellschraube Fremdfinanzierung hat dann wiederum eigene Betrachtungen, z.B. die Risikobetrachtung. Das hat aber mit der Rentabilität erstmal gar nichts zu tun.
Es kommt auf das Ziel an. Wenn man von den laufenden Einnahmen leben will, dann sollten die Einnahmen höher sein als die Ausgaben und zwar mindestens in der Höhe der Lebenshaltungskosten. Da ist es egal, welche Anlageart man nimmt. Wird mit Bitcoin und Edelmetallen natürlich nicht möglich sein einen laufenden Cashflow zu erwirtschaften, ohne die Substanz anzugreifen.
Sollten bei dir sonst noch Unklarheiten zu meinem Beitrag bestehen, dann melde dich gerne erneut. Vielleicht dann aber in einem angemessenen Ton und etwas strukturierter, damit die Diskussion auch auf einer produktiveren Ebene abläuft.
Schöne Grüße
Eduard
Hallo Eduard, ich bin genau wie du als Beamter tätig. Was natürlich für Immobilien generell gut ist.
Ich wohne im Speckgürtel von Berlin und will mir auch hauptsächlich Immobilien im nahen Umkreis zu Berlin kaufen. Eine habe ich bereits gekauft mit Notarvertrag im Oktober 2020.
Ich würde natürlich 6-8% Rendite gut finden ist aktuell jedoch doch komplett unrealistisch und habe noch kein einziges Objekt gefunden das überhaupt 5% Bruttomietrendite hat.
Gerne mal die Daten zu meinem 1. Objekt:
Kaufpreis 103.800€(100% Finanzierung) + Nebenkosten 15.508,95€ (Notar,Makler, Grunderwerbsteuer)
59,61m2 Kaltmiete 6,00€ m2
Bruttomietrendite 3,6%
Also typisch der alte Vermieter hat nie erhöht. Im nächsten Monat werde ich die Mieterhöhung raus schicken und plane so die Miete um 20% zu erhöhen auf 7,20€ pro m2.
Aber rechnen wir mal mit den alten Daten:
Kaltmiete 357,66€
abzgl. nicht umlagefähiges Hausgeld 77,98€
abzgl. Tilgung 2% 173€
abzgl. Zins 0,7% 60,55€
= Cashflow 46,13€
abzgl. Steuern (ca. Steuersatz 32%)
= Cashflow nach Steuern 30,10€
= Cashflow nach Steuern nach Mieterhöhung 78,74€ wäre dann eine Bruttomietrendite von 4,32%
Ich finde das jetzt gar nicht so schlecht aber vielleicht bin ich ja auch zu naiv.
Ich gehe von weiterhin steigenden Immopreisen/Mietpreises im Speckgürtel von Berlin aus auf dem Lande ist das sicherlich anders.
Und ja letztendlich habe ich mit dem EK von 15.508,95€ bereits jetzt eine Wertsteigerung der Immo in Höhe von 5.100€(konservativ) wenn ich Sie jetzt verkaufen würde + die Miete die eintrudelt.
Ich meine klar wenn die Miete ausfällt habe ich 0% aber das wäre ja bei 6% Bruttomietrendite dann auch 0%.
Ich finde kein schlechter Deal aber vielleicht kannst du mir das ja madig rechnen.
Man soll ja auch mal immer seine eigenen Meinungen hinterfragen
Hallo uRanobody,
danke für deinen Beitrag. Ich möchte dir das gar nicht madig rechnen. Mein Ziel ist es nicht anderen ihre Objekte schlecht zu reden. Ich möchte nur auf ein paar Dinge hinweisen, die meiner Meinung nach oft vernachlässigt oder vergessen werden. In deiner Rechnung befinden sich Fehler, sodass du dadurch auf einen positiven Cashflow kommst. Gut ist, dass du überhaupt die Steuer einbeziehst, denn viele tun es nicht. Der Effekt kann aber groß sein. Aber fangen wir vorne an.
Ich weiß jetzt nicht, ob die IHR in dem nicht umlagefähigen Hausgeld enthalten ist. Ich werde jetzt einfach davon ausgehen, dass es so ist. Was man allerdings bei ETW oft vergisst, dass die IHR nur für das Gemeinschaftseigentum ist. Alles, was in der Wohnung instandgehalten oder erneuert werden muss, muss der Vermieter aus seinen restlichen Mieteinnahmen oder anderen Einkünften bezahlen. In der Regel nimmt man 5-15 €/qm/Jahr. Ich nehme hier einfach einen Mittelwert von 10 € und rechne es auf den Monat herunter. Bei 60 qm wären das ca. 50 €.
Was du ebenfalls nicht berechnet hast ist das Mietausfallwagnis. Damit wird einem möglichen Mietausfall Rechnung getragen. Hier gibt es viele, die in Boomregionen gar keinen Mietausfall einplanen. Aber Mietausfall kann ja nicht nur dadurch entstehen, wenn man nicht sofort einen Nachmieter findet, sondern auch, wenn der Mieter seine Miete nicht zahlt oder zwischen zwei Mietverhältnissen die Wohnung renoviert werden muss und dadurch ein oder zwei Monate Leerstand entsteht. Also sollte man auch in guten Lagen einen Mietausfall einkalkulieren. Hier nimmt man in der Regel in guten Lagen ca. 3 % der Bruttomonatsmiete. Warum Bruttomiete? Weil bei Leerstand oder Nichtzahlern das Hausgeld trotzdem weiterhin bezahlt werden muss. Ich kenne die Bruttomiete in deinem Fall nicht genau, daher nehme ich eine Zahl, die ungefähr einer Warmmiete für deine Wohnung entsprechen könnte, ca. 510 € (360 Miete + 150 NK)
Auch deine Steuerberechnung ist falsch, denn du hast meiner Ansicht nach die Tilgung steuermindernd gerechnet. Das ist allerdings nicht der Fall. Lediglich Zinsen kannst du von der Steuer absetzen. Tilgung musst du versteuern, da diese dein Vermögen steigern. Andererseits hast du die AfA fürs Gebäude nicht erfasst, die sich Steuermindernd auswirkt. Ich rechne jetzt der einfachheithalber die IHR steuermindernd. Normalerweise sind die erstmal zu versteuern und erst bei tatsächlich durchgeführten Arbeiten können die Kosten steuerlich geltend gemacht werden.
Betrachtet man nun die Cashflowberechnung, ergibt sich folgendes Bild (ich runde die Zahlen mal auf/ab):
Kaltmiete 360 €
abzgl. nicht umlagefähiges Hausgeld 78 €
abzgl. IHR Wohnung 50 €
abzgl. Mietausfallwagnis 15 €
abzgl. Tilgung 2% 173 €
abzgl. Zins 0,7% 61 €
= Cashflow -17 € vor Steuern
AfA (bei 80% Gebäudeanteil und 50 Jahre Abschreibung) ca. 160 €
Steuersatz 32%
Berechnung Steuern:
Kaltmiete 360 € – nuf. Hausgeld 78 € – IHR Wohnung 50 – Zinsen 61 € – AfA 160 € = 11 € zu versteuernder Cashflow
Somit Steuern i.H.v. ca. 4 €
Cashflow nach Steuern = -21 €
Nach Mieterhöhung sieht es wie folgt aus:
Kaltmiete 430 €
abzgl. nicht umlagefähiges Hausgeld 78 €
abzgl. IHR Wohnung 50 €
abzgl. Mietausfallwagnis 17 € (höherer Wert, da höhere Miete)
abzgl. Tilgung 2% 173 €
abzgl. Zins 0,7% 61 €
= Cashflow 51 € vor Steuern
AfA (bei 80% Gebäudeanteil und 50 Jahre Abschreibung) ca. 160 €
Steuersatz 32%
Berechnung Steuern:
Kaltmiete 430 € – nuf. Hausgeld 78 € – IHR Wohnung 50 – Zinsen 61 € – AfA 160 € = 81 € zu versteuernder Cashflow
Somit Steuern i.H.v. ca. 26 €
Cashflow nach Steuern = 25 €
So würde ich die Wohnung nach Cashflow berechnen. Generell kann ich den Tipp geben, dass man lieber etwas mehr als zu wenig an Kosten ansetzt. Es ist noch nie jemand an mehr erhaltenem Geld pleite gegangen, an weniger jedoch sehr viele.
Schöne Grüße
Eduard